Neuen
Raum für unternehmerisches Wachstum in der kroatischen Hauptstadt
Zagreb schafft der Geschäftskomplex Centar 2000 mit mehreren Neubauten
auf 50.000 m². Teil des Projekts ist ein Bauwerk für Büroräume und
Gastgewerbe. Dessen vorgehängte hinterlüftete Fassade mit keramischer
Außenverkleidung vereint Energieeffizienz mit einer repräsentativen
Optik. Die Keramikplatten wurden auf die Unterkonstruktion ATK 100 Minor
geklebt – ein System der BWM Fassadensysteme GmbH, die zur
Unternehmensgruppe fischer gehört.
Der Neubau in Zagrebs Geschäftsviertel verfügt über eine Gesamtfläche
von über 15.000 m², auf die sich unter anderem Büroräume auf 9.000 m²
und Gastgewerbe auf 6.300 m² verteilen.
Seine vorgehängte hinterlüftete Fassade sorgt dafür, den Energieverbrauch zu senken und CO₂-Emissionen zu verringern.
Zuständiges Architekturbüro war Svebor Andrijević Zagreb unter der
Leitung von Senka Dombi. Mit der Bekleidung der Fassade auf etwa 5.000
m² war die Firma Keratek aus Zagreb beauftragt. Die 6-mm-starken
Keramikplatten wurden hauptsächlich auf 240 x 120 cm und 240 x 90 cm
zugeschnitten. Diese klebten die Fassadenbauer auf die Unterkonstruktion
ATK 100 Minor von BWM Fassadensysteme. Ein Glasnetz auf der Rückseite
der Platten verhindert, dass diese abbrechen und herabfallen, falls sie
beschädigt werden. Als Bekleidungsmaterial wurden dünne, großformatige
Keramikplatten mit einer Biegefestigkeit über 70 N/mm² eingesetzt, die
zusammen mit der BWM Unterkonstruktion circa 15 kg/m² wiegen.
Fassadenkeramik ist witterungsbeständig und resistent gegen aggressive
Umwelteinflüsse. Das Bekleidungsmaterial ist frostsicher und bleicht
auch unter starkem UV-Licht nicht aus. Regen wäscht die glatte Fläche,
die also selbstreinigend ist. Die Keramikbekleidung punktet mit langer
Lebensdauer, geringem Wartungsaufwand und Wirtschaftlichkeit. Abhängig
von der Mineralwollstärke absorbiert die vorgehängte hinterlüftete
Fassade Lärm bis zu 15 dB. Sie hält zudem die Wände trocken und sorgt
für ein gesundes Raumklima. Indem die vorgehängte hinterlüftete Fassade
mit offenen Fugen ausgeführt wird, verringert sich die Windbelastung
laut Berechnung um bis zu 50 %.
Statische Berechnung und Montageplan
Die statische Berechnung und den Montageplan hat die BWM Fassadentechnik
GmbH aus Leinfelden-Echterdingen ausgearbeitet. Auf deren Grundlage
wurde dann die Mengenermittlung erstellt.
Nach Ermittlung der Belastungen unter Einbezug aller relevanten
Parameter fiel die Wahl auf die distanzüberwin-dende, praxisbewährte und
sichere BWM Unterkonstruktion ATK 100 Minor, auf welche die Platten
aufgeklebt wurden.
Die statische Berechnung erfolgte dabei unter anderem auf Basis des
Gewichtes des Bekleidungsmaterials der Fassade, der Plattengröße und
Windbelastung sowie des Abstands und der Tragfähigkeit der Tragwände und
wurde mit entsprechenden Teilsicherheits-Beiwerten beaufschlagt. Für
dünne Bekleidungen, wie bei den ausgewählten Keramikplatten mit einer
Stärke von 6 mm, war es erforderlich, dass die vertikalen Profile einen
Abstand von maximal 500 mm haben.
Montage und Vorbereitung
Vor der Materialbestellung wurde eine geodätische Aufnahme mit Angaben
über die vertikalen und horizontalen Abweichungen der Wände gemacht. Das
erleichtert die Auswahl der Wandwinkel bei bauseitigen Toleranzen.
Vor der Montage der Profile wurde eine nicht brennbare Wärmedämmung aus
Mineralwollplatten in der Stärke von 16 cm mit einem dampfdurchlässigen
Vlies eingebaut, das die Diffussion ermöglicht.
Unter den L-Haltern wurde Material zur thermischen Trennung montiert.
Die Tragfähigkeit des eingesetzten Klebstoff-Systems wurde im
Laboratorium mit einem Keramikplattenmuster getestet und nach dem
offiziellen Prüfungsnachweis freigegeben. Um dieses auf der Baustelle
sicher einzusetzen, musste die Lufttemperatur zwischen 8 °C und 35 °C
betragen. Die Luftfeuchtigkeit durfte 65 % nicht überschreiten. Unter
Beachtung dieser Bedingungen haben die Fassadenbauer den Klebstoff
verarbeitet. Dabei gaben sie darauf Acht, dass die Aluminiumprofile und
Platten kälter als die Luft waren und vermieden so Kondensatbildung auf
den kalten Oberflächen. Nach nur sechs Monaten Bauzeit wurde das Objekt
zur Zufriedenheit aller Projektbeteiligten fertiggestellt.
Enstanden ist ein Gebäude mit einer vorgehängten hinterlüfteten Keramikfassade, bei der Eleganz auf Energieeffizienz trifft.